Wie wirken eigentlich die Substanzen beim Kiffen auf unser Gehirn und unseren Körper? Diese Frage führt nicht nur zu spannenden Einblicken in die chemischen Abläufe im Gehirn, sondern auch zu einem besseren Verständnis der Wirkungsweise von Cannabinoiden wie THC und CBD.
Beim Kiffen gelangen diese Cannabinoide durch Inhalation in den Körper. Das bekannteste, THC, ist für die psychoaktive Wirkung verantwortlich, indem es an CB1- und CB2-Rezeptoren im Gehirn bindet. CBD hingegen kann die Psychoaktivität abmildern.
Interessant ist auch, dass die Inhalation eine schnelle, aber kurzzeitige Wirkung hervorruft, während der Verzehr von Cannabisprodukten, wie z.B. Esswaren, eine längere, jedoch verzögerte Wirkung hat. Spannenderweise kann THC bei chronischem Konsum im Fettgewebe gespeichert bleiben und noch Wochen später im Körper nachweisbar sein.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Cannabinoide wie THC und CBD werden beim Kiffen durch Inhalation aufgenommen.
- THC bindet im Gehirn an CB1- und CB2-Rezeptoren und löst psychoaktive Effekte aus.
- Die Wirkung tritt nach dem Inhalieren schnell ein, hält jedoch kürzer an als beim Verzehr durch Essen.
- Beim Verzehr von Cannabisprodukten treten die Effekte langsamer, aber länger anhaltend auf.
- THC kann im Fettgewebe gespeichert und noch Wochen später nachweisbar sein.
Die Wirkungsweise von Cannabis
Cannabis zeigt verschiedene Wirkungsweisen, abhängig von den enthaltenen Cannabinoiden wie THC und CBD. Zu den Effekten zählen sowohl psychoaktive als auch therapeutische Wirkungen. Die genaue Mechanik dahinter ist eng mit der Interaktion dieser Substanzen mit den Rezeptoren im Körper verknüpft.
Was sind Cannabinoide?
Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die sowohl im menschlichen Körper vorkommen als auch in der Cannabispflanze zu finden sind. Die bekanntesten Cannabinoide sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Während THC für die typischen psychoaktiven Rauscheffekte verantwortlich ist, wirkt CBD modulierend und kann diese Effekte abmildern.
THC und seine Rolle
THC spielt eine zentrale Rolle in der Wirkungsweise von Cannabis, da es an CB1- und CB2-Rezeptoren im gesamten Körper bindet. Diese Bindung führt zu Veränderungen in der Wahrnehmung, Euphorie oder sogar Halluzinationen. Die Stärke und Dauer der Effekte von THC kann stark variieren, abhängig von der Konzentration und dem Verhältnis von THC zu CBD in der Cannabis-Sorte.
CB1- und CB2-Rezeptoren
Rezeptoren wie CB1 und CB2 sind wichtige Bestandteile des Endocannabinoid-Systems im menschlichen Körper. CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn und zentralen Nervensystem, während CB2-Rezeptoren in den peripheren Geweben und dem Immunsystem vorherrschen. THC hat eine hohe Affinität zu CB1-Rezeptoren und ist daher für die meisten psychoaktiven Effekte verantwortlich, während CBD den Einfluss von THC auf diese Rezeptoren modulieren kann.
Inhalation vs. orale Aufnahme
Die Methode der Cannabis-Aufnahme hat erheblichen Einfluss auf die Art und Dauer der Cannabis-Wirkung. Dabei unterscheiden sich Inhalation und orale Aufnahme grundlegend.
Inhalationseffekte
Beim Inhalieren durch das Rauchen oder Vaporisieren wird Cannabis direkt in die Lungen aufgenommen und von dort ins Blut transportiert. Dies führt zu einer schnellen Cannabis-Wirkung, die sich innerhalb weniger Minuten bemerkbar macht. Die Bio-Verfügbarkeit des THCs ist bei der Inhalation besonders hoch, was eine intensivere Wirkung bedeutet.
Bio-Verfügbarkeit
Die Bio-Verfügbarkeit, also der Anteil des konsumierten Wirkstoffes, der tatsächlich im Blut ankommt, variiert je nach Aufnahmemethode. Während die Inhalation von Cannabis eine hohe Bio-Verfügbarkeit erreicht, ist diese bei der oralen Aufnahme geringer. Bei der oralen Aufnahme muss das THC erst durch den Verdauungstrakt und die Leber, was zu einer langsameren und weniger intensiven Wirkung führt, die jedoch länger anhält.
Risiken der oralen Aufnahme
Die orale Aufnahme von Cannabis birgt einige Risiken. Durch die verzögerte Wirkung kann es leicht zu einer Überdosierung kommen, wenn Konsumenten, ungeduldig auf die Wirkung wartend, zu viel konsumieren. Dies kann zu intensiveren und teilweise unangenehmen psychoaktiven Reaktionen führen. Daher ist es wichtig, vorsichtig mit der Dosierung umzugehen und sich der längeren Verzögerung der Cannabis-Wirkung bewusst zu sein.
Rauscherlebnis und Psychoaktivität
Das Rauscherlebnis beim Konsum von Cannabis variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Psychoaktivität und die damit verbundenen Emotionen können stark subjektiv und unterschiedlich sein.
Positive und negative Emotionen
Cannabis kann eine Vielzahl von Emotionen auslösen, von Euphorie und Entspannung bis hin zu Angst und Paranoia. Die Umgebung und die mentale Einstellung des Konsumenten spielen eine entscheidende Rolle bei den ausgelösten Gefühlen. Ein angenehmes Rauscherlebnis kann zu kreativem Denken und einem intensiven Gefühl des Wohlbefindens führen. Negative Emotionen wie Angstzustände können jedoch auch auftreten, insbesondere bei höheren Dosen.
Panikattacken und Herzrasen
Bei manchen Menschen kann der Konsum von Cannabis Panikattacken und Herzrasen auslösen. Diese negativen Reaktionen sind oft das Ergebnis einer zu hohen Dosis oder der Verwendung von hochpotenten Sorten. Symptome wie schnelles Herzklopfen und intensive Angstgefühle können besonders bei unerfahrenen Nutzern oder bei der Verwendung von synthetischen Cannabinoiden auftreten.
Langzeitwirkungen auf Psyche und Körper
Der Langzeitkonsum von Cannabis kann verschiedene Langzeitwirkungen auf die Psyche und den Körper haben. Unter Jugendlichen kann der regelmäßige Konsum die Gehirnentwicklung beeinträchtigen und zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Studien deuten auch darauf hin, dass langfristiger Gebrauch das Risiko für psychische Störungen wie Schizophrenie erhöhen kann. Darüber hinaus kann chronischer Konsum zu körperlichen Problemen wie Lungenschäden und Abhängigkeit führen.
Kurzzeitwirkung des Kiffens
Die Kurzzeitwirkung des Kiffens kann vielfältig und intensiv sein. Bereits kurz nach dem Konsum von cannabis-basierten Produkten treten die ersten Wirkungen ein. *Tetrahydrocannabinol* (THC), das Hauptcannabinoid in Cannabis, führt in der Regel zu einer Beruhigung, einer leichten Euphorie und verstärkten sensorischen Empfindungen. Diese THC-Wirkung resultiert oftmals in einer veränderten Zeitwahrnehmung und einer gesteigerten Wahrnehmung von Farben und Geräuschen.
Zusätzlich beeinflusst THC das Gedächtnis und die Augenbewegungen der Konsumenten. Viele stellen fest, dass sie unter dem Einfluss von Cannabis Schwierigkeiten haben, sich an kürzlich Erlebtes zu erinnern. Ein weiterer bekannter Effekt ist der sogenannte „*Munchies*“, ein starker Appetitanstieg, der durch die THC-Wirkung ausgelöst wird. Dieses Phänomen ist besonders ausgeprägt, was zu unkontrollierten Essattacken führen kann.
Die Intensität und Dauer der berauschenden Effekte hängen stark von der Konsummethode ab. Beim Rauchen oder Inhalieren von Cannabis treten die Effekte meist binnen weniger Minuten ein und können mehrere Stunden andauern. Bei der oralen Aufnahme, etwa durch Cannabis-haltige Nahrungsmittel, verzögert sich der Eintritt der Wirkungen, diese können jedoch wesentlich länger anhalten. Bemerkenswert ist, dass die Abbauprodukte von THC noch Wochen nach dem Konsum im Körper nachweisbar sind, obwohl die berauschende Wirkung längst abgeklungen ist.
Diese Kurzzeitwirkungen sind es, die viele Konsumenten regelmäßig zum Kiffen bewegen. Allerdings sollte man sich der potentiellen Nebenwirkungen und Risiken bewusst sein und verantwortungsvoll damit umgehen.